Das Baby   

Pucken 

Pucken – eine alte Wickelmethode wieder entdeckt

Immer häufiger werden Hebammen von jungen Eltern gefragt, was es denn mit dieser "altmodischen" Wickelmethode, dem so genannten Pucken, auf sich hat. Es handelt sich beim Pucken um eine wiederentdeckte und an heutige Bedürfnisse angepasste althergebrachte Methode des Wickelns von kleinen Babys. In manchen östlichen Kulturen und bei Naturvölkern wird bis heute gepuckt. Richtig angewendet ist diese Methode sicher und hat einen beruhigenden Effekt – nicht nur aufs Baby.

Mithilfe eines Molton- oder Wolltuchs (ca. 80 × 80 cm) oder eines speziellen Pucksacks wird das Kind – leicht bekleidet oder auch nackt bis auf die Windel – zum Schlafen so eingewickelt, dass die Arme fest am Körper anliegen und die Beine Bewegungsfreiheit haben. Warm und sicher ist das Baby eingekuschelt wie im Mutterleib, kann seine nackte Haut fühlen und die Beinchen haben Platz zum Strampeln. Eine auf diese Weise liebevoll begrenzte Umgebung mit leichtem Druck ist dem Neugeborenen vertraut und gibt ihm ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe, es schläft dadurch besser. Auch wache Babys können sich für einen kurzen Zeitraum durchaus wohl dabei fühlen.

Vorteile:
Gepuckte Babys sind laut Erfahrungen von Fachleuten und Müttern ruhiger, haben weniger Bauchschmerzen und schlafen besser. Gepuckte Babys haben längere REM-Schlafphasen und wachen seltener durch eigene unkontrollierte Armbewegungen (Moro-Reflex) auf. Die von vielen Babys nicht unbedingt geliebte, aber empfohlene Rückenlage wird durch Pucken häufig besser akzeptiert. Das Risiko des plötzlichen Kindstods soll laut neuester Studien durch Pucken verringert werden. Bei Säuglingen, die aufgrund von zerebralen Schädigungen oder nach traumatischen Geburtserfahrungen überdurchschnittlich viel schreien, wird die Schreidauer durch Pucken signifikant reduziert. Natürlich muss gleichzeitig dem natürlichen Bedürfnis des Babys nach Nähe (zur Mutter) Rechnung getragen werden.

Wann ist Pucken angebracht?
Pucken eignet sich für alle Babys bis zum Alter von etwa vier bis fünf Monaten, insbesondere für solche, die oft unruhig und dadurch anstrengend sind, verstärkt quengeln, schwer "abschalten" können und schlecht (ein)schlafen, viel mit Bauchschmerzen zu tun haben und bei den so genannten Schreibabys. Ruhige und zufriedene Babys sind ohne Zweifel dem Familienfrieden zuträglich. Pucken kann aber nicht die liebevolle Zuwendung der Eltern ersetzen und wache Babys möchten lieber getragen werden.

Worauf ist beim Pucken zu achten?
Pucksack oder Wickeltuch sollten aus atmungsaktivem reinen Naturmaterial (Wolle, Baumwolle) bestehen. Je nach Temperatur ist es nicht notwendig, viel Kleidung darunter anzuziehen, oft reicht schon ein leichtes Hemdchen und ein dünnes Strampelsäckchen. Das Tuch sollte keinesfalls das Gesicht bedecken und die Methode des Puckens muss richtig erlernt sein.

Wie funktioniert Pucken mit einem Tuch?
Die Technik ist an sich sehr einfach. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme die wenigen Schritte zeigen oder studieren Sie die bebilderten Wickelanleitungen in der unten aufgeführten Linkliste. Wichtig ist das relativ feste Wickeln. Eine Alternative zu Pucken mit Tuch ist der Pucksack.

Pucken: Enge ist Geborgenheit – Wickelanleitung